K.O.-Tropfen können  ein Gefühl von Unsicherheit und Scham hinterlassen. Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens darüber, vielleicht kann diese auch dabei helfen, herauszufinden, was in der Nacht geschehen ist.

In der Beratungsstelle des Frauennotrufs können wir Ihnen helfen, mit der Situation umzugehen.

K.O.-Tropfen sind flüssige, farb- und geruchslose Drogen, hinter denen verschiedene Wirkstoffe stecken können. Der bekannteste ist Gamma-Hydroxy-Buttersäure (GHB), auch Liquid Ecstasy genannt. K.O.-Tropfen haben zunächst eine beruhigende und enthemmende Wirkung, können aber auch schnell zu Übelkeit und Benommenheit führen. Wenn sie z.B. auf Partys in Verbindung mit Alkohol wirken, merken die betroffenen Frauen oft nicht, dass Sie unter dem Einfluss einer Droge stehen oder schreiben ihre Wirkung dem Alkohol zu. Erst nach einer Weile führen K.O.-Tropfen zu Bewusstlosigkeit und Erinnerungsverlust.

Sexualisierte Gewalt unter Anwendung von K.O.-Tropfen hat eine sehr hohe Dunkelziffer, da die Droge nur kurze Zeit nachweisbar ist. Viele Frauen müssen mit der Ungewissheit leben, dass Ihnen vielleicht K.O.-Tropfen verabreicht wurden.

Täter sind nicht immer Fremde, sondern können auch Freunde oder Bekannte sein. Die Täter fügen K.O.-Tropfen heimlich den Getränken einer Frau zu und bringen sie dann an einen anderen Ort. Unter Einfluss der Droge sind die betroffenen Frauen leicht manipulierbar und willenlos. Dazu kommt, dass die meisten Frauen am nächsten Tag nicht mehr oder nur bruchstückhaft wissen, was geschehen ist. Viele Frauen berichten von Übelkeit, Erbrechen, Panik- und Angstanfällen, nachdem sie wieder zu sich kommen. Oft gibt es aber auch nur das Gefühl, dass etwas nicht stimmt oder dass sie sexuell missbraucht wurden. Aus Zweifel an sich selbst und ihre Erinnerungen sprechen viele Frauen nicht über den Vorfall.

Wenn Sie vermuten, dass Sie mit K.O.-Tropfen vergiftet wurden, lassen Sie sofort einen Blut- und Urintest im Krankenhaus oder bei Ihrem Hausarzt/ Ihrer Hausärztin machen. K.O.-Tropfen lassen sich meist nur wenige Stunden im Blut nachweisen. Allerdings ist der Test für Sie kostenpflichtig, wenn Sie keine Anzeige erstatten.

Scheuen Sie sich nicht, die Polizei (unter 110) zu rufen oder ins Krankenhaus zu gehen, wenn Sie das Gefühl haben unter K.O.-Tropfen zu stehen. Das gleiche gilt, wenn Sie diese Vermutung bei einer Freundin haben.

Es gibt verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, die Sie schützen können. Wenn Sie in einem Club oder auf einer anderen Party sind, sprechen Sie sich mit Ihren FreundInnen ab, dass Sie gegenseitig auf Ihre Gläser achten und nur zusammen wieder nach Hause gehen. Lassen Sie Ihre Getränke nicht aus den Augen und nehmen Sie keine Getränke von Fremden an, sondern nur direkt vom Barkeeper oder der Barkeeperin.

Mögliche Anzeichen, dass Ihnen jemand K.O.-Tropfen zugefügt hat, sind:

  • Übelkeit und Schwindel
  • Wahrnehmungsschwierigkeiten
  • Dämmerzustand (z.B. "wie in Watte gepackt")
  • Gefühle der Willenlosigkeit
  • Einschränkung der Beweglichkeit bis hin zur Reglosigkeit
  • Erinnerungsstörung bis hin zu zeitweiligem Erinnerungsverlust